Die Gemeinde Köniz pflegt eine Partnerschaft mit der Walliser Gemeinde Blatten. Als Teil dieser Partnerschaft unterstützt seit 1983 eine Klasse im Berufsvorbereitenden Schuljahr (BVS) das 300-Seelen-Dorf Blatten bei der Realisierung öffentlicher Projekte: Gebäude werden saniert, Wege und Mauern ausgebaut und der historische Ortskern instand gesetzt.
In den Anfangsjahren verbrachten die damaligen Werkjahrklassen aus Köniz zwei Wochen in Blatten. Diese Zeit war intensiv und erfüllend. Lukas Kalbermatten, ehemaliger Gemeindepräsident und heutiger Hotelier, erinnert sich gut: «Die Jugendlichen aus Bern übernachteten im Hotel meines Vaters. Jeden Abend hatten wir Kinder aus dem Dorf Kontakt mit der Klasse, und samstags spielten wir gemeinsam Fussball. Freundschaften und sogar Liebschaften entstanden. Es war spannend, wie die Jungen aus Bern uns neue Perspektiven zeigten.»
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Ursprünglich wurden Zäune für gefährliche Fusswege im historischen Dorfkern entwickelt. Wegen des schweren Schnees und der Witterung mussten diese stabil sein und ins Ortsbild passen. Dabei ist der Stil mit dem dunklen Holz entstanden. Diese Zäune prägen heute das Ortsbild. Über fünf Kilometer sind bereits gebaut und werden jährlich aufgefrischt. Mit der Übernahme des Werkjahrs durch die BFF als Berufsvorbereitendes Schuljahr wurde der Einsatz beibehalten und auf eine Woche reduziert.
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Heute werden neben den Zäunen Spielplätze, Grillplätze und Naherholungszonen eingerichtet – meistens unter Verwendung einheimischen Holzes. Die Arbeiten der BVS-Klasse stehen in der Gemeinde fest in der Agenda und werden bei Bedarf durch entsprechende bauliche Vorbereitungen unterstützt.
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Nicht alle Klassen starten mit denselben handwerklichen Vorkenntnissen – doch genau darin liegt die Stärke des Einsatzes in Blatten. Zu Beginn des Schuljahres geht es nicht nur ums Bauen, sondern auch ums Ankommen: Die Schülerinnen und Schüler lernen sich kennen, wachsen als Team zusammen und erleben, was Zusammenarbeit bewirken kann.
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Die Partnerschaft zwischen Köniz und Blatten ist dabei weit mehr als ein jährlicher Arbeitseinsatz. So kam es auch zu gegenseitigen Besuchen der Gemeinderäte sowie zu Zivilschutzeinsätzen nach Unwettern oder Lawinen. Sie ist ein gelebtes Beispiel dafür, wie gegenseitiger Respekt, Engagement und Solidarität über Gemeindegrenzen hinaus wirken. Eine Verbindung, die nicht nur heute trägt, sondern auch in Zukunft weiterwachsen darf.