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Der Abteilungsleiter Thomas Roth beantwortete Fragen zum vergangenen Jahr.
Welches Wort charakterisiert für das vergangene Jahr?
Krisen.
Wir sind fast nahtlos von einer Krise zur anderen übergegangen. Kaum war die Pandemie abgeflacht, begann der Krieg in der Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise. Auch wenn diese Krisen keine direkten Auswirkungen auf den Schulbetrieb der HF haben, sind die damit verbundenen Ängste real. Sicherlich sind diese Ängste nicht vergleichbar damit, was die Menschen in anderen Krisengebieten durchmachen müssen. So zum Beispiel in Haiti, wo ich mich seit Jahren persönlich für eine von uns aufgebaute Schule engagiere.
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Die Kinder in der von Thomas Roth mitgegründeten Schule Arc-en-Ciel in Haiti lernen unter sehr schwierigen Umständen. Mehr dazu: www.haitikinderhilfe.ch
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Welches Thema hat Sie besonders auf Trab gehalten?
Digitalisierung. Die Pandemie verstärkte die Tendenz, Papier durch digitale Prozesse zu ersetzen. Wir führen zukünftig keine Papierdossiers mehr und wollen – auch der Umwelt zuliebe – so wenig wie möglich ausdrucken. Die Herausforderung der Digitalisierung ist es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dies trotz der damit verbundenen Erwartung, möglichst alles zu dokumentieren und zu analysieren.
Etwas, das Sie überrascht hat?
Die schnelle Umstellung auf neue Kommunikationskanäle wie MS-Teams. Es ist uns gelungen, von einer bisher v.a. auf Telefon und E-Mail beruhenden Kommunikation auf den Austausch in Teams-Kanälen und -Chats zu wechseln. Allerdings bleibt das E-Mail wichtig, vor allem in der externen Kommunikation. Es wird daher zunehmend schwierig, den Überblick über die Kommunikation zu behalten. Was ich mir wünschte, wäre ein „Cockpit“ o.ä., wo ich alle eingehenden bzw. verschickten Mitteilungen, Anfragen oder Chats auf einen Blick sehen könnte. Für die eigene Kommunikation gilt es, immer wieder gut zu überlegen, was wann in welcher Form kommuniziert wird.
Wir freuen uns an Erfolgen und lernen aus unseren Erfahrungen. Ein Erlebnis zum aktuellen Leitbild?
Die positive Erfahrung, wie schnell wir von der Pandemie wieder in die Normalität wechseln konnten. Der Hunger nach persönlichem Austausch war klar grösser als die eine gewisse Zeit noch verbleibende Angst vor möglichen Ansteckungen. Geblieben sind aber die gewonnenen neuen Unterrichtsmethoden. So sind in den beiden HF-Bildungsgängen Sozial- und Kindheitspädagogik nun 1/3 der Kontaktstunden asynchron, d.h. weder im Stundenplan noch mit Präsenz der Lehrperson. Somit können diese zur individuell besten Zeit und in eigenem Lerntempo geleistet werden. Durch diese Mischung verspreche ich mir einen zusätzlichen Kompetenzgewinn. Ich bin gespannt, ob dies die ab Frühjahr 2023 laufenden Befragungen von Studierenden, Lehrpersonen und Praxisbetrieben bestätigen. Anpassungen wird es aber sicher auch brauchen und sind zeitnah umzusetzen.
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