Ein Artikel von Janine Oggier: 3 Interviews zur letzten Praxisausbildner:innen-Konferenz der HF SP und KP.
Insgesamt 120 Menschen drängten sich beim Eingang um die Tische und suchten nach ihren Namensetiketten, bevor sie sich in die Aula begaben. Viele kamen nicht zum ersten Mal und einige hatten bereits an der BFF ihr Studium zur Sozial- oder Kindheitspädagogik abgeschlossen. Anders als bei Veranstaltungen mit Studierenden, die sich möglichst weit hinten hinsetzen, füllten sich an diesem Tag zuerst die vorderen Stuhlreihen, während sich verschiedene Gruppen noch mit grossem «Hallo» begrüssten und kurz austauschten. Andere Teilnehmende begutachteten bereits den Büchertisch oder deckten sich mit Getränken und Obst ein. Da die Technik eingerichtet war und alles zu laufen schien, ging auch ich durch die Reihen und freute mich über die vielen bekannten Gesichter. Es war der 7. März 2024 und wir befanden uns in der jährlichen PA-Konferenz der HF für Sozialpädagogik und Kindheitspädagogik.
Im Bemühen auch dieses Jahr ein aktuelles Thema aufzugreifen, von dem die PAs profitieren können, wählten wir die Selbstfürsorge.
Im ersten Teil der Konferenz hielt Yanick Haberthür ein Referat mit dem Titel «Achtsamkeit im Arbeitsalltag».

Der Titel deines Referats lautete «Achtsamkeit im Arbeitsalltag» Was ist mit Achtsamkeit gemeint?
Yanick: Die Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment. Das ist eine Form des Seins und keine Handlung, dabei ist der jetzige Moment essenziell.
Und das soll man in den Arbeitsalltag integrieren? Man kann nicht mehr seiner Arbeit nachgehen?
Yanick: Natürlich sollen wir weiterhin unseren Aufgaben ganz normal nachkommen und auch der Klientel die Aufmerksamkeit schenken, die sie benötigt und worauf sie auch einen Anspruch hat. In jeder beruflichen Ausübung gibt es aber immer wieder Routinevorgänge, die Gelegenheit bieten, achtsam zu sein. Dabei geht es nicht um die Handlung, sie dient nur als Anker, oder anders ausgedrückt, als Auslöser. Es geht darum, sich bei dieser Gelegenheit auf die Sinnes- und Körperwahrnehmungen zu fokussieren. Zum Beispiel beim Händewaschen nimmt man bewusst den Wasserkontakt, die Temperatur, den Geruch der Seife, das gegenseitige Reiben der Hände wahr. Dazu reichen 1-2 Minuten.
Und warum soll man das tun? Welche Wirkung soll dabei entstehen?
Yanick: Die Stressbelastungen der Arbeitnehmenden sind ein gesellschaftliches Problem geworden, mit den Folgen von massiv erhöhten Arbeitsausfällen, psychischen Erkrankungen wie Burnout und Medikamenteneinnahmen. In den letzten 20 Jahren wurde die Wirkung von Achtsamkeitsübungen und Meditation wissenschaftlich erforscht. Dabei konnte man nachweisen, dass sich die Wahrnehmung von Stress und Überforderung positiv veränderte, die Schlafqualität sich verbesserte und chronische Schmerzen zurück gingen. Das zeigte dann auch Wirkung in der Belastbarkeit, der Leistung, aber auch in der Kooperationsfähigkeit und somit im Arbeitsklima.
In deinem Referat thematisierst du drei Themen: Stress, Achtsamkeitspraktiken und Gewohnheitsbildung. Wann werden hohe Arbeitsbelastung und intensive, anspruchs- und verantwortungsvolle Arbeit zum Stress? Und mit welchen Folgen?
Yanick: Gemäss Stressmodell nach Lazarus entsteht Stress, wenn wir eine Situation als gefährlich oder herausfordernd einschätzen und dabei davon ausgehen, dass unsere Ressourcen nicht ausreichen, diese zu bewältigen. Es wird zwischen Eustress und Disstress unterschieden. Während Eustress positiv bewertet wird, da er uns zu Leistung und Entwicklung anspornt, schadet Disstress uns psychisch und auch physisch, insbesondere wenn wir ihm über eine längere Zeitdauer ausgesetzt sind. Die Grenzen zwischen den beiden Formen sind fliessend und die Einschätzung kann sich im Verlauf verändern. So kann aus Eustress Disstress werden, wenn Ressourcen (auch zeitliche) verloren gehen oder weitere Anforderungen dazukommen. Es kann auch das Umgekehrte passieren, wenn man im anfänglichen Disstress auf weitere Ressourcen zurückgreifen kann, man Unterstützung erhält oder man es hinkriegt, die Situation anders zu interpretieren.
Und wie genau kann Meditation dabei helfen?
Yanick: Einerseits wirkt sich Meditation – auch die von mir empfohlenen Kurzübungen im Arbeitsalltag – auf den körperlichen Allgemeinzustand aus, so zum Beispiel auf den Blutdruck, das Immunsystem und den Hormonhaushalt. Ausserdem geht es auch darum, was wir wahrnehmen und wie wir das Wahrgenommene interpretieren. Mit den Übungen fühlen wir uns also nicht nur besser, wir lernen unsere Wahrnehmung bewusst zu steuern. Damit sind wir in der Lage, auch in schwierigen Situationen Positives zu erkennen. Und schliesslich tun wir aktiv etwas für uns selbst. Also anstatt sich ständig etwas vorzunehmen wie zum Beispiel mal Pause machen, weniger zu rauchen, mehr Sport zu betreiben etc. und dann frustriert zu merken, dass wir dies entweder gar nicht oder nur über kurze Zeit hinkriegen, fühlen wir uns selbstwirksam. Und dies steigert wiederum unsere Resilienz.
Die Themen Stress und Meditation verknüpfst du mit der Gewohnheitsbildung, dem dritten Thema des Referats. Worum geht es da?
Yanick: Naja, ich selbst bin manchmal ein etwas fauler und bequemer Mensch. Und so fehlt mir immer mal wieder die Motivation gewisse Dinge zu erledigen. Motivation ist eine Ressource, auf die man nicht unlimitiert Zugriff hat. Mithilfe der Gewohnheitsbildung umgeht man die Motivation und die Frage, ob ich das jetzt wirklich machen will oder nicht. Wir müssen uns auch nicht dazu motivieren, am Morgen die Zähne zu putzen, und genau so sollte es mit den Übungen laufen. Wir wählen also Routinetätigkeiten aus, bei denen wir uns ein paar Minuten auf uns konzentrieren können, ohne dabei etwas und jemanden zu vernachlässigen. Am Anfang ist es hilfreich, wenn es Tätigkeiten sind, die immer am selben Ort geschehen, wo wir uns dann auch eine Erinnerung platzieren können, wie z.B. ein Post-It, ein Magnet, eine Schleife, einen kleinen Teppich etc.
Aber wie gelingt es einem, dass diese Übungen dann wirklich auch zur Gewohnheit werden. Bei mir sind viele schlechten Gewohnheiten sofort gefestigt, aber all die guten Vorsätze dann eben nicht.
Yanick: Grundsätzlich läuft die Gewohnheitsbildung bei positiven wie bei negativen Dingen genau gleich, es geht um die Anzahl der Wiederholungen. Allerdings ist es aber auch so, dass bei den sogenannt negativen Gewohnheiten, halt die wahrgenommene Belohnung direkt und stark erfolgt, wie zum Beispiel beim Schokoladeessen. Denselben Effekt kann man auch bei positiven Gewohnheiten nutzen, indem man sich danach belohnt oder sich den Nutzen stets in Erinnerung ruft, ihn evtl. visualisiert und auch die erfolgten Repetitionen notiert. Aber ja, während der Schokoladenkuchen sofort viel Freude bereitet, braucht es bis zu 8 Wochen regelmässige Achtsamkeitspraxis, bis wir eine lohnende Gewohnheit daraus gebildet haben, die wir dann aber auch nicht mehr missen wollen.
Und wie startet man in diese Form der Selbstfürsorge?
Yanick: Die grössten Effekte erreicht man, wenn man längere Übungen in der Freizeit mit kurzen im Alltag kombiniert. Bei den längeren Übungen kann es sich um Sitz- oder Gehmeditationen, um Körperwahrnehmungen, aber z.B. auch um Yoga oder Pilates handeln. Ich kann den MBSR-Kurs sehr empfehlen. Es gibt aber bereits auch tolle APPs und Literatur. Wer dafür keine Zeit aufwenden kann, wählt 4-6 Kurzübungen im Arbeitsalltag aus und sorgt dafür, dass mindestens 2-3 zur Gewohnheit werden.
Inwiefern liegt die Selbstfürsorge der Studierenden in der Verantwortung der PAs?
Yanick: Die Verantwortungsethik besagt, dass man für die voraussehbaren Folgen seines Handelns aufzukommen hat. Die PAs haben von der Institution den Auftrag erhalten, die Studierenden zu unterstützen und zu begleiten und damit eben auch eine Mitverantwortung für die voraussehbaren Folgen, welche diese Praxisausbildung mit sich bringen, zu tragen. Die vielen Anforderungen können zu Disstress führen, mit den bereits benannten negativen Folgen. Und damit wird auch klar, dass der Betrieb und somit die PAs auch dafür sorgen müssen, dass die Studierenden diesen Stress schadlos bewältigen können. Was nicht bedeutet, dass nicht immer auch eine Mitverantwortung der betreffenden Studierenden vorliegt.
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Obwohl mir vor Beginn des Referates einige Teilnehmenden mitteilten, dass sie sich nicht für Meditation interessieren und sie sich vor allem auf den Workshop freuten, wurden im Anschluss dann viele Fragen gestellt und ein hohes Interesse war spürbar. Und genau einer der Teilnehmer, der sich anfangs desinteressiert zeigte, meinte in der Pause: «Also eigentlich gibt es keine Ausrede, warum man das nicht tun sollte!».
Nach der Netzwerkpause ging es in einen der acht Workshops. Diese deckten ein breites Spektrum an Themen ab, von Meditation und Yoga im Arbeitsalltag, über Humor und künstlerische Methoden, bis hin zu systemischen Beratungstechniken in der Praxisanleitung.

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Regula Wittwer leitete den Workshop mit dem Titel: «Aktivierung der eigenen Kompetenz in der Gestaltungsfreiheit im Umgang mit herausfordernden Rahmenbedingungen, Vorgaben und mehrfach Belastungen in der Arbeit.» Sie ist Supervisorin/Coach MAS und verfügt über langjährige Erfahrung als Praxisausbildnerin im sozialpädagogischen Bereich und als Mentorin von Studierenden. Ausserdem ist sie seit vielen Jahren als Ausbildungssupervisorin für die BFF tätig.
Worum ging es in deinem Workshop?
Regula: Mir ging es darum, den PAs Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die es ihnen ermöglichen bei den PA-Sitzungen Befindlichkeiten wie zum Beispiel Stress ihrer Studierenden, sichtbar zu machen. Dabei ist es mir wichtig, dass diese Werkzeuge einfach und ohne grossen Aufwand einsetzbar sind.
Ich war selbst als PA tätig und unterstütze PAs wie auch Studierende als Supervisorin und Coach. Mir fällt auf, dass oft wenig Zeit für die Begleitung der Studierenden zur Verfügung steht und bei den PA-Sitzungen neben dem fachlichen Austausch höchstens mal gefragt wird: «Wie geht es dir?». Doch dabei werden selten Schwierigkeiten wirklich angesprochen und bearbeitet. Mir ist es ein Anliegen, dass dieser Bereich besser abgedeckt wird.
Kannst du mir eines dieser Werkzeuge erklären?
Regula: Ich habe ihnen z.B. ein 3-Zonen-Modell aufgezeigt. Es ist ein Kreismodell, in dessen Mitte sich die Komfortzone befindet, umgeben von der zweiten Ebene, den Lernzone oder auch Entwicklungszone genannt. Der äusserste Kreis ist die Panikzone. Nachdem ich dieses Modell kurz erläuterte, bat ich die Teilnehmer:innen sich darüber auszutauschen. Sie sollten sich überlegen, inwiefern sie Studierende begleiten, die sich in der Komfortzone festsetzten oder solche, die ständig in die Panikzone geraten und was bei deren Begleitung erfolgreich ist.
Wie kam dies bei den PAs an?
Regula: Ein paar kannten das Modell, da sie es während ihrer Ausbildung an der BFF kennengelernt hatten. Sie fanden es aber hilfreich sich nun aus der Perspektive als PA damit zu befassen. Und eine Teilnehmerin hat sich nachträglich bei mir gemeldet und erzählt, dass sie es sofort angewendet und mit der Studentin in ein Lernziel integriert hat.
Du hast also einerseits einfache, pragmatische Modelle vorgestellt und dann den Austausch zwischen den Teilnehmenden angeregt?
Regula: Ja genau. Dabei bezog ich mich auf die folgenden drei Fragen, welche meinen Workshop umrahmten:
Worauf ist zu achten, damit Lernen gut möglich bleibt?
Wie kann man anstelle eines Ohnmachtserlebens in die Handlungsfähigkeit kommen und Situationen anders als nur als belastend bewerten?
Wie kommt man wieder in die Zuversicht und Kraft, oder wie viel Distanz braucht es zum Geschehen?
Über die Gelegenheit des fachlichen Austauschs in der Kleingruppe und im Plenum äusserten sich die Teilnehmenden dankbar. Dieser sei hilfreich und entlastend, weil alle mit ähnlichen Herausforderungen in der Begleitung von Studierenden konfrontiert seien.
Du warst beim Referat dabei und hast dann deinen Workshop geleitet. Was denkst du, konnten die PAs von der gesamten Veranstaltung mitnehmen?
Regula: Während meines Workshops nahmen einige Teilnehmenden immer wieder Bezug auf Inhalte des Referats von Yanick und zogen Verknüpfungen zu den Modellen, die ich vermittelte. Ich denke, dass dieses Thema sehr passend für die momentane schwierige Zeit ist. Es wurde geschätzt, dass es nicht um Leistung ging, sondern eben um die Selbstfürsorge, einerseits in Bezug auf die Begleitung der Studierenden und andererseits in einigen Workshops auch um diejenige der PAs selbst.
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Aus zeitlichen Gründen konnten die Teilnehmenden nur an einem Workshop teilnehmen, mussten bei der Anmeldung aber zwei Prioritäten angeben. Dies ermöglichte es uns, ausgeglichene Gruppen zu bilden.

Bengt Ehrsam kam als Teilnehmer und war anfangs vom Thema des Referates nicht begeistert, im Gegensatz zur Auswahl der Workshops und dem Angebot der Zwischenverpflegung.
Interview über die Teilnahme mit Bengt Ehrsam. Bengt Ehrsam ist Sozialpädagoge im Massnahmenvollzug in der Viktoria-Stiftung Richigen. Er ist Gruppenleiter der halboffenen Wohngruppe für männliche Jugendliche.
Was war deine Motivation an der Konferenz teilzunehmen?
Bengt: Wir werden für unsere Rolle als PA entlohnt, dies bedeutet aber auch, dass wir an diesen Veranstaltungen teilzunehmen haben. Vorerst war es also eine Pflichtübung. Dann sah ich die Thematik und dachte mir, dass dies ja noch spannend werden könnte. Meditation als Thema für das Referat hat mich nicht gerade angesprochen, aber die Workshops sagten mir sehr zu! Wir merken immer wieder, dass einige unserer Studierenden am Limit laufen. Und genau für ihre Begleitung ist es wichtig, dass wir über Methoden verfügen, sie darin konstruktiv zu unterstützen, damit sie die ganzen Anforderungen zu bewältigen vermögen.
Du hast den Workshop «Systemische Beratungsmethoden in der Praxisanleitung» mit Timon Andeer besucht. Was nimmst du aus dem Workshop mit?
Bengt: Es war toll. Insbesondere, da ich meinen persönlichen Fall einer herausfordernden Situation mit einem SpiA darlegen konnte. Wir besprachen den Fall einerseits im Plenum und andererseits zeigte er uns verschiedene Methoden, wie man Schwierigkeiten, auch Verborgenes hervorholen und bearbeiten kann. Ich fragte ihn, ob wir die Unterlagen bekommen könnten, und er schickte uns diese sofort per Mail. Ich fand das super! Also von diesem Workshop habe ich definitiv profitiert. Ich habe nun Methoden zur Verfügung, die ich in Zukunft anwenden kann. Die Auswahl an Workshops fand ich gut und mich hätten fast alle interessiert.
Welche Methode hat dich am meisten angesprochen?
Bengt: Ein Teilnehmer durfte ein Seil auf den Boden legen als Symbol seines Lebensweges. Und dann konnte er verschiedene Punkte hinlegen, die ihn in diesen Phasen beschäftigten. Dadurch wurde eine Reflexion auf der Metaebene angeregt. Man schaute sich die Punkte genauer an, definierte Spannungen, ging vorwärts und wieder zurück und stellte dazu konstruktive Fragen. Ich fand das genial. So kann man Dinge aufdecken und ansprechen, was im direkten Gespräch viel schwieriger wäre.
Nun bestand die Konferenz aus drei Teilen, also neben den Workshops auch aus Referat und Netzwerkpause. Inwiefern konntest du diese beiden Teile nutzen?
Bengt: Obwohl mich das Thema eigentlich nicht interessierte, hat Yanick das so interessant präsentiert, dass ich immer präsent blieb. Mir hat auch gefallen, dass er das Publikum einbezogen hat. Auf seine Frage hin, wo wir in unserem Berufsalltag die Möglichkeit hätten, um kurz runterzufahren und eine Achtsamkeitsübung zu machen, hatte ich eine Erkenntnis: Der einzige Ort, an dem ich bei der Arbeit Ruhe habe, ist auf der Toilette. Dies führte mir vor Augen, dass wir dauernd auf Achse, dauernd bereit, dauernd präsent sind. Auch der digitale Stress spielt da mithinein, der ja auch in einem Workshop behandelt wurde. Wir laufen dauernd auf Hochtouren und dies oft auch noch im Privaten. Mir wurde bewusst, welchem Stress wir dauernd ausgesetzt sind. Und weil dies stetig gewachsen ist, machen wir das einfach mit. Wir sind uns dessen gar nicht mehr bewusst und merken auch nicht, dass wir gar nicht mehr bei uns selbst sind. Von dem her muss ich eingestehen, dass mir das Referat schon auch etwas gebracht hat. Ausserdem wurde ich wieder auf die Thematik Zeit sensibilisiert, die man sich einfach nehmen muss.
Du bist Gruppenleiter einer Wohngruppe. Trägst du da nicht auch eine Verantwortung dafür, dass hier ein achtsamer Umgang geschieht?
Bengt: Eigentlich regeln wir das bei uns bereits gut. Die Zeiten, in denen die Jugendlichen in der Schule sind, nutzen wir für Büroarbeiten und Austausch. Aber klar, auch hier sind wir immer auf Bereitschaft und müssen für Angehörige und fürs Helfer:innennetz erreichbar sein. Bei uns ist es aber völlig in Ordnung, wenn jemand alles fallen lässt und für eine Zigarette nach draussen oder für einen Kaffee auf eine andere Gruppe geht.
Interessant, denn dein Beispiel zeigt, dass diese Auszeiten immer irgendwie mit Konsum von Nikotin oder Koffein verbunden sind und nie ein reines Innehalten, um sich nur auf sich oder die aktuelle Wahrnehmung zu konzentrieren.
Bengt: Ja das wäre dann das nächste Level.
Die Pause an der Konferenz habe ich nicht explizit zum Netzwerken nutzen können. Mir hat aber eure Auswahl an Verpflegung gefallen; ich fand das frech! Ihr habt Süsses, Gummizeug und Landjäger aufgelegt und das in der heutigen Zeit, in der man sich doch vegan und gesund ernähren soll. Da lag buchstäblich meine Jugend auf den Tischen. Mir gefiel, dass die Auswahl – es gab ja auch Früchte – eigentlich alle Anforderungen abdeckte. Wie bist du dazu gekommen?
Naja, mir ging es darum, dass ich hier nicht auch wieder implizit ein «man müsste sich gesund und verantwortungsvoll ernähren» präsentiere, sondern ich wollte den Gedanken anregen: «So was tut mir jetzt in dem Moment gut und das nehme ich mir jetzt!»
Bengt: Ich habe gestaunt und genossen!
Welche Themen würdest du für zukünftige PA-Konferenzen begrüssen und was würdest du ändern?
Bengt: Ich könnte gerade nichts Konkretes angeben. Aber ich finde es wichtig, dass es weiterhin Themen sind, die etwas Aktuelles der Praxisbegleitung aufnehmen. Am Ablauf und der Organisation würde ich nichts ändern.
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Die nächste PA-Konferenz findet am Donnerstag, 6. März 2025 von 13.30 – 17.00 Uhr statt.
Ich werde nach 10 Jahren Praxiskoordination dieses Mandat zum neuen Schuljahr hin an Sybille Rüegger übergeben. Ich wünsche dir, Sybille, viel Freude und Elan in der Ausübung dieser neuen Aufgabe.
Ein riesiges Dankeschön geht an Silvan Kolb! Ohne dich, mit deiner pragmatischen, zupackenden und herzlichen Art, hätte ich solche Grossveranstaltungen niemals stemmen können! Du bist grossartig!
Ein weiteres grosses Merci geht an den Hausdienst, für das zuverlässige Einrichten der Aula.
Die Leserschaft des BFF Magazins fordere ich auf: tragt Sorge zu euch – ihr seid das Wichtigste!
Herzlich Janine Oggier