Die BFF ist Anbieterin von zebra-Kursen. Mit ihnen eignen sich künftige Kursleiterinnen und Kursleiter das nötige Rüstzeug an. Eine von ihnen ist Floristin Ursula Zürcher. Sie führt regelmässig Dekorationskurse durch.
Text Peter Brand
Ursula Zürcher gestaltet mit Leib und Seele floristische Arrangements. Sie kombiniert Blumen und Zweige mit allerlei anderen Materialien zu farbenfrohen und ästhetischen Dekorationen. Seit mehreren Jahren bietet sie auch Kurse in diesem Bereich an. Alles begann im kleinen Rahmen. «Zuerst kamen einige Kolleginnen, die für Weihnachten einen Adventskranz machen wollten», blickt sie zurück. «Zu Ostern wollten sie wieder etwas Neues machen und im Herbst ebenfalls.» Die Kolleginnen brachten neue Kolleginnen mit, und so begann die Sache allmählich zu wachsen. Ursula Zürcher konnte sich einen Werkraum im eigenen Bauernhaus im ländlichen Schlosswil einrichten. Die Kurse liefen gut, sie erarbeitete sich immer mehr eine eigene Stammkundschaft und mochte es, den Kursteilnehmenden etwas beizubringen und ihre Freude an der kreativen Arbeit zu wecken.
Anfänglicher Schock
Ursula Zürcher liebte ihren Beruf und ihre Kurse. Dennoch begann sie mit der Zeit, nach einer beruflichen Veränderung Ausschau zu halten. Nach einem Gespräch mit einer Berufs- und Laufbahnberaterin, entschied sie sich für eine Weiterbildung als Erwachsenenbildnerin und kam so als Kursteilnehmerin an die BFF. «An meinem ersten Kurstag war ich ziemlich überfordert», erinnert sie sich, als wäre es heute. «Da waren so viele gutqualifizierte Leute im Kurs. An der Vorstellungsrunde wagte ich kaum zu sagen, was ich beruflich mache.» Sie dachte zuerst, dass der Kurs doch keine gute Idee gewesen sei und dass sie es nie schaffen würde. Aber die anfängliche Überforderung wich immer mehr einem guten Gefühl. Sie wurde gut unterstützt und realisierte, dass sie in ihren Kursen vieles intuitiv bereits richtig gemacht hatte. Nun lernte sie Stück für Stück methodisch vorzugehen.
Viel neues Know-how
In den zebra-Kursen wurde ihr alles rund um das Lernen von Erwachsenen vermittelt. Sie lernte, wie sie eine Kurssequenz vorbereitet und durchführt, wie sie vor Publikum auftritt, wie sie sich ein Repertoire an verschiedenen Methoden aneignet, wie sie kommuniziert oder mit allfälligen Konflikten umgeht. «Mir gefiel, dass ich mir meinen Lehrgang nach meinen zeitlichen Möglichkeiten selbst zusammenstellen konnte», sagt Ursula Zürcher. «Besucht man die erforderlichen Module zügig nacheinander, dauert der Lehrgang in der Regel ein Jahr. Bei mir zog sich das etwas in die Länge, nicht zuletzt, weil in der Pandemiezeit zum Teil kein Kursbesuch möglich war.» Dieser Tage nun schliesst sie ihre Ausbildung mit den Prüfungen ab.
Alles gut bewältigt
Kurs, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, war nicht immer einfach. «Das Schriftliche liegt mir nicht so», gesteht Ursula Zürcher. «Daher benötigte ich sicher mehr Zeit für die Aufarbeitung der Kursinhalte und für die Arbeiten, die wir zu schreiben hatten.» Aber sie vertiefte sich gerne in die Inhalte. Und weil sie nicht zu 100 Prozent arbeitete, gelang es ihr relativ gut, alles zu bewältigen. Dass die Kursteilnehmenden aus den verschiedensten Berufsbereichen kamen, fand sie sehr interessant und inspirierend. Weil jeder und jede die Reihenfolge der Module individuell festlegte, war sie nicht Teil einer festen Klasse, sondern lernte in jedem Modul wieder neue Kursteilnehmende kennen, was entsprechend viel Abwechslung brachte.
Positive Bilanz
«Ich habe vom Lehrgang viel profitiert», bilanziert sie. «Ich weiss nun, wie ich meine Kurse noch besser aufbauen kann. Vielleicht auch Kurse, die länger dauern als die bisherigen.» In diesem Sinn vermittelten ihr die zebra-Kurse auch neue Ideen. Bestimmte Sachverhalte kann sie nun für ihre eigene Kundschaft zudem besser visualisieren oder aufzeichnen. Auf diese Weise muss sie nicht zwingend alle Arbeitsabläufe immer wieder vormachen. Unter dem Strich fühlt sie sich heute sicherer unterwegs bei ihrer Arbeit. «Aber auch für das Privatleben habe ich eine Menge gelernt», betont sie. «Insbesondere in den Themen Kommunikation und Konfliktbewältigung.» Da habe man bekanntlich nie ausgelernt.