Menschen mit Beeinträchtigung die Chance ermöglichen, eine Berufsausbildung zu absolvieren und im ersten Arbeitsmarkt Fuss zu fassen – dieses innovative und inklusive Ausbildungskonzept zeichnet die Fabrique28 aus.
Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen bei der Begrüssung. Dann bereitet er die frische Bowl zu. Timo Hürzeler ist 20 Jahre alt und arbeitet als Koch im Restaurant Fabrique28, der Mensa der BFF. Der inklusive Gastronomiebetrieb ist ein Arbeitsinklusionsprojekt von Blindspot – Inklusion und Vielfaltsförderung Schweiz. Dabei erhalten junge Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung die Möglichkeit, für den Arbeitsmarkt relevante Fähigkeiten zu erlernen und eine Ausbildung zu absolvieren.
Einer, der bei Blindspot die komplette inklusive Ausbildung durchschritten hat, ist Timo. 2019 startete er die zweijährige Ausbildung «Küche INSOS-PrA» im Provisorium46 im Länggasse-Quartier und schloss diese im Sommer 2021 erfolgreich ab. Bevor er auf die Ausbildungsmöglichkeiten der Organisation aufmerksam wurde, hatte sich Timo bei über 100 anderen Betrieben im ersten Arbeitsmarkt beworben, ehe er die Zusage vom Provisorium46 erhielt. Mittlerweile arbeitet Timo in der Fabrique28 im Berner Monbijouquartier. Dort festigt er seine Fähigkeiten und sein Praxiswissen im ersten Arbeitsmarkt.
In den inklusiven Gastronomie-Betrieben können junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Sie werden befähigt, selbstbestimmt und selbstbewusst ihren Alltag und ihre berufliche sowie persönliche Zukunft in die Hand zu nehmen. Auf ihrem Weg in ein autonomes Leben werden sie über längere Zeit begleitet. So ist es keine Überraschung, dass Timo schon als Jugendlicher mit den inklusiven Angeboten von Blindspot in Kontakt kam. Nun hat der 20-Jährige das Ziel, für zwei Jahre in der Fabrique28 weitere Erfahrungen im ersten Arbeitsmarkt zu sammeln, damit er gut ausgerüstet ist für seinen Werdegang als Koch.
Inklusive Ausbildungskonzepte bringen alle weiter
Insgesamt profitierten bereits 40 Personen mit Beeinträchtigung vom Angebot von Blindspot. Ein innovatives und inklusives Ausbildungskonzept führt dazu, dass Inklusion in allen Strukturen als Selbstverständlichkeit gelebt wird. Somit wird der Mehrwert einer vielfältigen Gesellschaft auf ungezwungene Art versteh- und greifbar gemacht. Auch wirtschaftlich funktioniert das Modell Inklusion. Die beiden Gastronomiebetriebe von Blindspot erhalten keine direkten Subventionen, sind finanziell selbsttragend und als GmbH organisiert – mit Erfolg.