11 Fragen an Christoph Urech, Abteilungsleiter Weiterbildung. Das Gespräch führte Peter Brand.
Unter welchem Begriff geht für Sie das Berichtsjahr in die BFF-Annalen ein?
Höhentiefen.
Und warum ist das so?
(Weiter-)Bildung ist ein Resultat, das aus lebenslangem Lernen entsteht und sich stetig entwickelt. Lernen findet auch in diesen herausfordernden Zeiten statt. Dabei sind die Möglichkeiten und Voraussetzungen nicht für alle Lernbereiten identisch. Dies zeigte sich an den Teilnehmendenzahlen unserer Weiterbildungsangebote. Je nach Angebot und Zielgruppe war die Nachfrage sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es war jedoch eine Freude zu sehen, wie die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung sinnstiftend genutzt und der direkte Austausch vor Ort geschätzt wurden.
«Lernen findet auch in diesen herausfordernden Zeiten statt.»
In welchen Bereichen hat sich Ihre Abteilung am meisten weiterentwickelt?
In der Nutzung der digitalen Möglichkeiten: So konnten zum Beispiel Weiterbildungsteilnehmende in Quarantäne oder Isolation in den Unterrichtsraum zugeschaltet oder Angebote in kürzester Zeit in den Fernunterricht transferiert werden.
Was konnten Sie bewahren?
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zeigen, dass wir in dieser herausfordernden Zeit qualitativ gute und praxisnahe Weiterbildungsangebote durchführen konnten. Dadurch brachten unsere Kundinnen und Kunden ihre fachliche und persönliche Entwicklung entscheidende Schritte voran.
Gibt es etwas, worauf Sie besonders stolz sind?
Unsere zahlreichen Kooperationspartnerschaften, insbesondere rund um die Medienpädagogik, erfuhren in diesem Jahr mit vielen Projekten eine Intensivierung. Mit der Unterstützung des Marketingteams und der Kopierzentrale konnten die resultierenden Produkte einer breiteren Zielgruppe als bisher zur Verfügung gestellt werden.
Wo gab es Gegenwind?
Windig war es im Berichtsjahr an unterschiedlichen Fronten. Dank unserer Intervention und mit der Unterstützung durch die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern hat der SVEB bei der Revision des Baukastens der Ausbildung für Ausbildende (AdA) die Struktur überdacht und entsprechende Anpassungen zu Gunsten künftiger Ausbilderinnen und Ausbilder umgesetzt.
Spürten Sie auch Rückenwind?
Alle Beteiligten rund um unsere Weiterbildungsangebote, von den Lehrenden über die Teilnehmenden bis hin zu allen Mitarbeitenden hinter den Kulissen, zeigten sich flexibel, mit den jeweils geltenden Rahmenbedingungen das Beste herauszuholen: Ihnen allen gilt ein besonderer Dank.
Hinter uns liegen schwierige Zeiten. Gehen Sie trotzdem guten Mutes ins nächste Schuljahr?
Unbedingt: Wenn die Teilnehmenden unserer Angebote beispielsweise am Schluss einer Weiterbildung rückmelden, wie sie sich in dieser Zeit entwickelt, neue Erkenntnisse gewonnen und ihren Horizont erweitert haben und mit einem Lächeln den Unterrichtsraum verlassen, kann man nicht anders, als guten Mutes in das nächste Jahr zu starten.
Der Leitsatz des Berichtsjahrs lautete: «Wir gehen mit Mitmenschen und Umwelt respektvoll um». Wie hat sich Ihre Abteilung diesem Thema angenommen?
Unser Ziel war und ist es stets, trotz ständig ändernden Rahmenbedingungen nachhaltige Angebote bereitzustellen. Dabei ist es wichtig, für alle Beteiligten stets ein offenes Ohr zu haben, die Anliegen ernst zu nehmen und gemeinsam Lösungen zu finden. Zusätzlich wurden in unseren denkmalgeschützten Räumlichkeiten die Fenster ersetzt und unser Standort an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Ausserdem versuchen wir wo möglich, auf Kopien und Ausdrucke zu verzichten.
Mit welchem Resultat?
Ich nehme die Stimmung an der Abteilung Weiterbildung sowohl bei den Teilnehmenden unserer Angebote als auch bei den Lehrenden und weiteren Mitarbeitenden als sehr positiv wahr. Bei Wetterlage mit Bise sind unsere Kursräumlichkeiten und Büros deutlich wärmer – und dies bei deutlich tieferen Heizkosten.
«Investitionen in die Beziehungspflege lohnen sich immer.»
Inwiefern hat der Leitsatz Sie persönlich inspiriert?
«Investitionen» in die Beziehungspflege zu Lehrenden, Lernenden, Mitarbeitenden und Umwelt lohnen sich immer. Dies täglich bewusst und dankbar erleben zu dürfen, ist für mich eine grosse Inspiration.